07 August 2011

Cairns – Melbourne – Darwin – Bali

Ich möchte die Gelegenheit wieder nutzen, einige Zeilen zu meinem Australientrip zu verfassen und euch auf den aktuellsten Stand zu bringen. Es ist doch schon wieder über ein Monat Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag und mit Bildern war ich in meinen letzten 2 Beiträgen doch etwas sparsam. Ich war durchaus ziemlich beschäftigt und immer viel zu müde, um mich überhaupt mal eine halbe Stunde oder mehr mit meinem Blog auseinanderzusetzen. Aber schauen wir nochmal zurück nach Cairns.




Letzter Tag in Cairns

Ich hatte nach meinem Ostküstentrip von Brisbane bis hoch nach Cape Tribulation, nochmal eine Nacht in Cairns verbracht. 3 Tage zuvor hatte ich mich kurzzeitig entschlossen, einen Flug nach Melbourne zu buchen, um vor Ort direkt bei meiner alten Firma, Fragile Removals, wieder anzufangen. Da ich selbst für die Firma nur in Brisbane und Sydney gearbeitet hatte, die Firma selbst Ihren Hauptsitz in Melbourne hat, ich noch nie in Melbourne war und auf Anhieb keinen anderen Job finden konnte, setzte ich mich straight in den nächsten Flieger. Da ich persönlich keinen in Melbourne kannte und auch kaum noch liquide war, machte ich mich auf die Suche nach einer kostenlosen Unterkunft. Über Couchsurfing hatte ich mich vor meiner Abreise nach Australien angemeldet und auch verifizieren lassen. Sofort hatte ich 2 Personen angeschrieben und dabei auch mich vorgestellt und meine Situation erklärt. Glück im Unglück: Edgar, 27 Jahre alt, Student und ursprünglich aus Singapur, gab mir 5 Minuten später ein positives Feedback und bot mir sogar an mich morgens um 6 Uhr am Flughafen abzuholen. Ich war total überrascht und begeistert. Selbst die Kommunikation klappte auf Anhieb telefonisch, per Email und SMS Nachrichten. 


 

Abflug

Um 2:00 Uhr morgens, startete mein Tiger Airways Flug aus dem 27 Grad warmen Cairns, in das 6 Grad kalte, windige und verregnete Melbourne.  Angekommen, hatte ich mich mit ein paar Mädels, mit denen Ich Zufällig die Nacht zuvor im Hostelzimmer verbracht und das Airport Shuttle geteilt hatte, im Flughafengebäude verschanzt. Edgar kam und nahm mich und Zoe, einer der Mädels mit. Etwas komisch, dass er sich nicht wirklich vorgestellt hat und ich seine Begrüßung etwas herzlicher bzw. freundlicher erwartet hätte. Jedoch war das am Ende seine Art, die ich auch so akzeptiert habe. Ich meine wer sonst würde für mich um 5 Uhr aus dem Bett springen und 45min zum Flughafen für mich fahren. Nachdem wir Zoe abgesetzt hatten und im Parkhaus geparkt hatten, erwartete mich eine kleine 2-Bett Zimmer Wohnung, im 13. Stock eines Hochhauses, an der St. Kilda Road in South Melbourne. Edgar hatte angekündigt, dass er für eine weitere Nacht noch einen anderen Couchsurfer hostete, welchen ich zu seinem Enttäuschen, morgens um 7 Uhr mit der elektrischen Luftmatratze geweckt hatte. Kurz die Gunst der Stunde genutzt mich vorzustellen, um dann endlich wieder einzuschlafen.

Melbourne – Day 1

Einige Stunden später machte ich mich gleich auf dem Weg zu Fragile Removals. Ich traf Darren im Office, welcher mehr oder weniger zuständig für die Trucks, Mitarbeiterverwaltung und Tourenplanung ist. Schnell hat er mir alle nötigen Details gegeben, über die ich noch nicht informiert war, füllte noch Formulare aus und konnte prompt am übernächsten Tag anfangen zu arbeiten. Nicht ganz toll dabei war, dass das Büro mit öffentlicher Nahverkehrsmitteln ca. 1 Stunde entfernt war und ich auch schon um 6:45 Uhr im Office antanzen musste täglich. Das Problem war halt dass Edgar und sein Mitbewohner Shannon, im Wohnzimmer Ihr kleines Büro aufgebaut hatten. Shannon war zum Zeitpunkt wo ich da war arbeitslos und immer bis 12-1 Uhr wach, Edgar hatte ziemlich flexible Zeiten und war auch meist noch spät beschäftigt. Somit musste ich hinnehmen dass ich bei eingeschaltetem Licht oder laufendem Fernseher, die Decke über mein Gesicht ziehen musste. Bei Shannon kam das zwar nicht so gut an aber ich habe mich letzten Endes auch schnell um eine neue Unterkunft gekümmert. 

3ZZZ

Edgar hatte mich Samstags zu tripple Z eingeladen, bzw. 3ZZZ. Einem Multikulturellen Gemeinderadiosender, welcher sein Programm stündlich in den verschiedensten Sprachen austrägt. Dabei moderiert Edgar das Jugendprogramm Polyfonix, welches Samstags immer um 22 Uhr für eine Stunde übertragen wird. Dabei lädt er immer unterschiedliche Leute zu sich ins Studio ein und behandelt immer unterschiedliche Themen und Musiker oder andere Berühmtheiten. Nebenher habe ich auch an der Diskussionsrunde teilgenommen und mich als deutscher Studiogast vorgestellt. Es war sehr interessant und ich war sogar 3 mal im Studio mit dabei.

 
Great Ocean Road
Edgar bot mir an, einen Ausflug an die Great Ocean Road mit mir zu unternehmen. Dies scheint er wohl jedem Couchsurfer anzubieten, um sozusagen seine Stadt und Region zu präsentieren und auch selbst ein wenig raus zu kommen. Da Edgar für eine Carsharing Firma im Marketing und in der Verwaltung arbeitet, konnte er uns kurzerhand günstig ein Fahrzeug organisieren. Mit solch einem Fahrzeug hatte er mich übrigens auch vom Flughafen abgeholt. Ein Toyota Prius. Für die GOR (Great Ocean Road) hatte er uns einen Toyota Tarago (7 Sitzer) organisiert, in der Hoffnung noch mehr Leute für den Ausflug zu finden. Zufällig waren Giulia und Julie, zwei Pfälzer Mädels aus Kandel, welche ich in Brisbane zuvor kennen gelernt hatte, in Melbourne. Mit Ihnen hatten wir letzten Endes den Tagesausflug unternommen, welcher sehr schön war. Von Melbourne, über Geelong nach Torquay wo die GOR beginnt, ging es dann nach Apollo Bay und weiteren Orten bis hin zu den 12 Aposteln. Da wir uns im tiefsten Winter befanden, ging die Sonne leider bereits um 17:30 Uhr unter und wir machten uns auf den Heimweg. 
Umzug

Mein Zimmer. Links mein Bett. Recht das von Khwan Chai
Am Abend nach der GOR, hatte ich mich entschlossen direkt meine Sachen zu packen und bei Dave in Caulfield South einzuziehen. David ist Ire und arbeitet auch bei Fragile Removals. Er ist der Hauptmieter eines 4 Bedroom Hauses, in welchem insgesamt 6 weitere Leute wohnen. Khwan Chai, Lisa, Ben, John, Paul, Laura und David. Das Haus an sich, erweckt von außen einen guten Eindruck. Drinnen, ach ich lass einfach nur noch Bilder sprechen. Es war mehr oder weniger erträglich ekelhaft. Preislich bei 110 AUD die Woche, was man in Melbourne kein zweites Mal so einfach findet. Dennoch war das gemeinsame Leben sehr nett und es gab jeden Morgen, eine kostenlose Mitfahrgelegenheit ins Fragile Office. Im Hinblick auf die Kosten mit der Tram und dem Zug eine günstige bzw. gratis Alternative. Vor allem auch, weil ich manchmal einen Truck mit nach Hause genommen habe Abends. Ben, John, Paul und Dave haben mit mir zusammen auch bei Fragile gearbeitet und so waren die hauptsächlichen Gesprächsthemen, die Arbeit, Kunden, neue Mitarbeiter und Geschichten über die Vergangenheit. Viel geraucht wurde im Haus, gesoffen, gequatscht und Unsinn getrieben. Viel Zeit verbracht und wenig geschlafen.

Unsere Küche
Wohnzimmer

Bad im Spiegel die Dusche

Decke des Badezimmers
Fragile Removals Melbourne – Material Man of the Week

Stapeln - Nichts für Anfänger
Nur wer ordentlich isst, kann auch ordentlich arbeiten!
Vor meinem Einzug in das Fragile Haus, hatte ich ja bereits angefangen zu arbeiten. Wie zu erwarten war, gab es sehr viel Arbeit. Alleine in 4 Tagen hatte ich 40 Stunden an Arbeit auf meinem Stundenzettel. Es lief dementsprechend auch alles sehr gut in der Firma. Das meiste an Melbourne war gegenüber Brisbane, sehr positiv. So erhielt ich beim Verkauf von Materialien eine Provision. Das gestaltete sich so, dass wir den Kunden bei unserer Ankunft anboten, zerbrechliche Gegenstände mit Luftpolsterfolie, Klebeband, Packpapier  und Klebeband zu verpacken. Dadurch waren diese im Fall der Fälle versichert, sollte es zu einem Schadensfall kommen. Ebenso haben wir alle Möbelstücke mit Decken abgedeckt, welche kostenlos waren und dann mit Klebeband verpackt. Für jeden einzelnen Artikel den ich verkauft habe, habe ich je nach Art 1-5$ Provision bekommen. Für jede Klebebandrolle gab es 1$, für Kartons/Kisten auch, für Luftpolsterfolie je 10 Meter Rolle 4$, Packpapier eine Rolle 1$ und für die Berechnung von Mautstraßen 5$. Damit jeder auch einen Ansporn hat, weiter Materialien an jeden zu verkaufen, gab es eine Art Incentive für jeden Foreman. Ab 50 verkauften Materialien in der Woche, gab es oben drauf noch einen Bonus von 25$. Ab 100 sogar 50$. Man setzte uns auch ein klein wenig unter Druck, mindestens 5 Materialien pro Auftrag zu verkaufen. Klar ist natürlich, dass es auch einige wenige Kunden gab, die ganz und gar nicht über die zusätzlichen Materialkosten glücklich waren, da Sie darüber nicht informiert werden. So kommt es auch vor, dass diese auf das verpacken Ihrer Möbelstücke oder elektrischen Geräte ganz verzichteten. Als ehemaliger Promoter und Verkäufer, habe ich natürlich in die psychologische Trickkiste gegriffen und dennoch die meisten dazu überreden können, Materialien zu kaufen. So kam es auch dazu, dass ich in den 4-5 Wochen, 3 mal den 25$ (ca. 330$) Bonus abgeräumt hatte und dabei auch „Material Man of the week“ war. :-)  Jeden Donnerstag, gab es auch ein Foreman Meeting mit den neusten Nachrichten und einem kleinen Frühstück. Grundsätzlich gab es für alle Mitarbeiter kostenlos Toastbrot, Nutella, Marmelade, Vegemite (Brotaufstrich mit dem Geschmack von einem salzigen Brühwürfel), Kaffee , Tee und Milch. 



Truck 22 und Kollegen

Hinten der Van und Truck 9

 Mitarbeiter – Erfahrene und Unerfahrene

Brasilianer, Ire, Engländer und Franzose
In einer großen Firma, gibt es natürlich auch viele Mitarbeiter, so auch bei Fragile Removals. Da fast 90% der Foreman und Helfer,  Backpacker, Studenten oder nicht offizielle Arbeiter sind, gibt es auch eine große Fluktuation. Dennoch gibt es auch einige die sich von Fragile, trotz der harten Arbeit, nicht mehr los reißen können. Die meisten kommen aus England, gefolgt von Irland, Frankreich, Brasilien und Israel. Ich war zu Beginn der Einzige Deutsche, doch dann hat sich heraus gestellt, dass es noch zwei weitere gibt. So ziemlich alle, bis auf einige Ausnahmen sind fleißig und haben auch etwas Kraft. Einige wiederum sind ehrlich gesagt kaum zu gebrauchen. Obwohl jeder ein Training zu Beginn bekommt, wo einem alles, also wirklich alles, erklärt und nachbesprochen wird, standen mancher meiner Helfer einfach nur blöd rum und haben mir zugeschaut wie ich die Möbel und andere Sachen im Truck verstaue bzw. zurecht rücke. Grundsätzlich gilt für uns die Regel, sich die Zeit zu nehmen und nicht zu hetzen, da so schneller was zu Bruch geht. Viele der Mitarbeiter bzw. meine Helfer, nehmen dass als Anlass, noch langsamer zu arbeiten als Sie es überhaupt schon tun. Dementsprechend schauen die Kunden genauer auf unsere Finger.
Alles wird verpackt!
Mein Helfer ist ebenso da, um mich in eine Hofeinfahrt einzulotsen, sofern diese sehr schmal ist oder herabhängende Bäume im Weg sind. Dabei soll er mich mit entsprechenden Handzeichen korrekt einweisen. Leider entgeht den meisten, dass Sie total unfähig sind, konkrete Signale zu geben und winken einfach bis es manchmal kracht. So mussten bei mir, doch der eine oder andere Baum ein paar Äste los lassen. Auch Laternen (in Brisbane) sind nicht unverschont geblieben, zum meinen Glück bisher aber ich, da sich noch keiner beschwert hatte. Direkt über einen Mitarbeiter habe ich mich aber soweit noch nicht beschwert, bis auf eine Ausnahme. Schließlich hat jeder sein eigenes Schicksal und Gründe warum  er dumm, faul oder einfach anders ist und sofern der Kunde sich nicht persönlich bei mir unzufrieden äußert, ja sogar am Ende wirklich zugibt glücklich zu sein, ja dann kann ich es ja nur noch besser gemacht haben. :-)




Die schönen Jobs

Wie alles im Leben, haben auch bei Fragile Removals, die Jobs Ihre unterschiedlichen Seiten. Grundsätzlich gibt es für jeden kleinen Truck (4,5t), fast immer 2 Jobs an einem Tag. Sogar ein dritter kommt manchmal noch hinzu. Die einen schöner, die anderen einfach unschön. Unter die unschönen fallen bspw. jene Jobs an, wenn Kunden schon mal von vornherein schlecht gelaunt sind, sei es aus welchem Grund auch immer. Weiterhin sind es welche mit schlechtem Zugang, weiten Laufstrecken, wenn die Zufahrt mit dem Truck nicht passierbar oder zu steil ist, zu engen Gängen und Türen, wo wir meist noch Teile von Möbelstücken auseinander nehmen müssen, und es uns und dem Kunden Zeit stiehlt. Auch wenn es regnet und die Laderampe rutschig ist und die Möbel nass werden. 

Noch guter Dinge! Noch!
Zu den schönen Seiten des Jobs, zählen längere Strecken zwischen altem Haus bzw. alter Wohnung und dem neuen Wohnort des Kunden. Kunden, die im Hinblick auf die Kosten, nicht anfangen zu motzen. Häuser/Wohnungen ohne Treppen oder einer steilen Auffahrt, mit breiten großen Türen, mit wenig Verkehr und genügend Parkmöglichkeiten für den Truck. Doch die wirklich besten Jobs sind diese, an welchen man die Natur und das Meer Australiens bestaunen kann. In Brisbane hatten wir von der Gold Coast (100km südlich) bis hoch in den Norden zur Sunshine Coast (90km) oder auch in den Westen bis Dalby (300km), einiges zu sehen bekommen. Ebenso auch in Melbourne, wo wir einen Job an der Great Ocean Road hatten und auch einen anderen in Echuca (250km nördlich), an der Grenze zu New South Wales. Kunden die unsere Arbeit sehr zu schätzen wissen, bieten uns meist Heiß- und Kaltgetränke an, aber auch manchmal etwas zu essen. 

Goodbye Melbourne – Hello Darwin

So schnell ich auch da war, war ich auch wieder weg aus Melbourne. Meine Flüge für Bali waren ja bereits gebucht und in der Zwischenzeit hatte ich ein weiteres Flugticket nach Darwin erworben. Samstags wurde noch mal kräftig mit der Fragile House Crew und den anderen Fragile people gefeiert und Sonntags ausgeruht, Wäsche gewaschen, gepackt und dann ging es Abends um 22 Uhr auch schon gen Flughafen. Stilecht mit Backpacker Rucksack und normalen Rucksack, mit Tram und dem Bus. Mein Virgin Australia Flug startete um 1:15 Uhr, mit einer Flugzeit von 4h15min, durchquerte ich Australien von Süden bis zum Norden. 3800km später, einer halben Stunde Zeitdifferenz zu Melbourne, landete ich kurz vor 6 Uhr Ortszeit in Darwin. Natürlich waren es auch gleich mal 20 Grad wärmer als in Melbourne. Da ich 24 Stunden auf meinen nächsten Flug warten musste, vertrieb ich mir die Zeit damit, Darwin ein wenig zu erkunden und einige Dinge noch zu erledigen. Direkt vom Flughafen gab es mal wieder nur teure Taxis und Shuttles (hin und zurück 26$), doch wenn man sich ein wenig vorher informiert, so findet man heraus, dass 400m vom Flughafen, auch ein normaler Stadtbus fährt. Nicht regelmäßig, nur morgens und spätnachmittags, aber dennoch zu einem sehr günstigen Tagespreis von 5$. Dafür dass wir uns eigentlich im tiefen Winter befinden, ist es in Darwin doch sehr sehr warm. Bei 33°C spitze, lässt sich der Winter durchaus aushalten. Öffentliche kostenlose Pools, bzw. Stadtstrände, welche mit Sicherheitsnetzen ordentlich gesichert sind, um das eindringen von den giftigen Box Jellyfishes (Quallen) und Alligatoren zu verhindern, laden bei dem tollen Wetter zum Verweilen ein. In der Stadtmitte, locken die Restaurants, Bars und Cafes mit leckerem Essen, Snacks oder erfrischenden Getränken. Ich ließ mich erst einmal auf einer Parkbank für ein Nickerchen nieder, wobei ich meine Arme fast gegrillt hätte, in der doch etwas starken Sonne. Nach dem Mittagessen legte ich mich an einer der kostenlosen Pools, zum plantschen und sonnen. Gegen 16:30 Uhr, machte ich mich jedoch auf zum Flughafen, um den letzten Bus noch zu erwischen. Mit einigen Snacks und Drinks, verbrachte ich anschließend weitere 12 Stunden auf einer nicht wirklich großen und unbequemen Bank bis zum Morgengrauen, wo ich dann endlich mein Gepäck einchecken und mich zum Gate, zwecks Boarding, begeben konnte. Dann ging es auch schon los. Richtung Bali, Indonesien, Sonne, Sommer, Strand, Meer und neuen Abenteuern.

Hierzu bald mehr. Cheers und bis zum nächsten Update :-)

13 Juli 2011

Airlie Beach - Fortsetzung



Wir hatte in Airlie Beach richtig viel Glück mit dem Wetter bzw. mit dem Wetterbericht gehabt. Freitags angekommen hatte es ja bereits geregnet und wir hatten uns im Hostel „Backpackers By The Bay“ niedergelassen. Samstags hatten und wir uns nach 1-Tages Touren auf die Whitsundays, erkundigt. Das Wetter sollte gut werden Sonntags, jedoch mit vereinzelten Regenschauern. Wir warteten dennoch ab und buchten Sonntags eine weitere Nacht im Hostel, in der Hoffnung dass das Wetter am nächsten Tag besser werden sollte. Ebenso war auch der Whitsundays-Trip mit Oceanrafting Tours gebucht. 127AU$ inkl. Abholung vor dem Hostel, leckeres Lunchbuffet auf dem Boot, Schnorcheln, Insellauf auf dem nördlichen Teil von Whitehaven Beach und am Strand liegen auf dem südlicheren Teil.  Der Wetterbericht hielt auch was er versprach, schon am Abend lösten sich die Wolken auf, die Sterne zeigten sich und vor allem der Mond.
Am Montagmorgen, wurden wir mit wunderschönem Sonnenschein und ein tollen Anblick vom Hostel auf das Meer begrüßt. Unsere Sachen haben wir im Auto verstaut und uns auf dem Weg zur Haltestelle gemacht. 2 weitere Personen aus unserem Hostel hatten den Trip ebenfalls gebucht. Ein kleiner Van, mit 9 Sitzen, holte uns dann pünktlich ab und brachte uns an das andere Ende von Airlie Beach City. An einem Hotel angeschlossen, war ein längerer Steg mit einer Hütte am Ende, von wo aus „Oceanrafting“ sein Tagesgeschäft abwickelt und auch die Boote anlegten. Insgesamt gab es 2 verschiedene Routen die man wählen konnte. Bei einer Tour, konnte man länger bzw. an mehreren Stellen schnorcheln gehen, bei unserer gewählten Tour gab es mehr Zeit am Whitehaven Beach. Für Jugendherbergsmitglieder gab es das Wetsuit gratis, damit man beim Schnorcheln nicht frieren musste. Jedes Boot war mit maximal 24 Passagieren besetzt und auf jedem waren 3 Crew- bzw. Tourmitglieder. Es gab Sitze in der vorderen Mitte, eine Sitzecke in U-Form hinten und da es ein Schlauchboot war, konnten  jeweils 3 Leute auf jeder Seite am Rand, Platz nehmen. Nach kurzer Einweisung, ging es mit Höchstgeschwindigkeit (geschätzte 80 km/h) und lauter Technomusik, auf zu den Riffen wo wir schnorcheln gingen. Mantaray Bay war ziemlich schön und voller bunter Fische. Gefüttert wurden Sie auch, allerdings von den Crewmitgliedern, die das Futter auf uns Schnorchler geworfen hatten. Somit kamen wir etwas in Berührung mit einigen Fischen was auch sehr lustig war. 

Nach unserer Schnorcheltour ging es turbulent auf dem Boot weiter zum Whitehaven Beach. Einer der schönsten Orte Australiens, mit traumhaft schönem Sandstrand und klaren blauen Wasser. Unterwegs haben wir auch einige Riesenschildkröten beobachten können. Aber ehe die Kamera gezückt war, tauchte diese schon wieder ab. Zum Abschluss gab es ein kleines Lunchbuffet auf dem Boot und eine erneut schnelle rasante Heimfahrt nach AIrlie Beach. Man sieht definitiv in kurzer Zeit soviel, das ein Tag völlig ausreicht, vor allem auch dank der Speedboote. Alternativ kann man auf ruhigere Tagestouren zurück greifen, die jedoch in größeren Gruppen gemacht werden und mehr auf Familien bzw. ältere Leute abzielen. Schlafen und relaxen ist auf den Ocenrafting Touren nicht angesagt. 

Und weiter gehts

Am selben Abend duschten wir nochmal im Hostel und machten uns dann auf den Weg richtung Townsville. Eine weitere Nacht auf einem kostenlosen Park/Campingplatz vor Townsville, ein weiterer Strandtag in Balgal Beach, erneut eine Nacht auf einem Parkplatz im Zelt und dann gab es auch mal Abwechslung. Wir machten einen Abstecher östlich von Ingham, an die Wallaman Falls. Einer der größten Single-Drop Wasserfälle in Australien. Knapp 270m freier Fall und eine wunderschöne Natur bzw. Dschungel. Überall liefen Kühe frei herum, was man eigentlich in einem Land wie Australien nicht erwartet. Wir hatten uns ein klein wenig auf Alligatoren oder andere wilde Tiere eingestellt, haben jedoch keine gesehen.

Mission Beach

Nach unserer Wasserfall-Tour steuerten wir Mission Beach an. Dies war auch so ziemlich unser letzter Stop vor Cairns. Auffällig, waren die vielen Warnschilder, die auf eine Straußenähnliche Tierart hindeuteten. „Cassowarries“ werden von den Einheimischen sehr stark verteidigt, da Sie in einer niedrigen Zahl nur vorkommen. So kommen alle 1-2km Hinweisschilder, mit der Aufforderung zum vorsichtigeren und langsameren fahren.  Gesehen haben wir bisher keinen einzigen Cassowarrie. Kurz vor der eigentlichen „Stadt“ in Mission Beach, hatten wir uns auf einen sehr schönen gepflegten Campingplatz verirrt, praktisch direkt am Strand. Dieser schien nicht geöffnet zu sein, da das Hauptgebäude teilweise noch renoviert bzw. nach dem Zyklonen wieder aufgebaut wurde. Vor der Tür wurde für Skydiving geworben, welches uns erst stutzig machte, ob man einfach auch nur so campen könnte, ohne einen freien Fall aus dem Flugzeug zu buchen. Martin tauchte in einem Auto auf, ein Mitarbeiter vom Campingplatz. Mit seinem 52 Jahren, Vollbart und Naturdreadlocks, hat er Arbeit auf dem Campingplatz gefunden, jedoch unbezahlt. Er erzählte uns, dass er seit 4 Jahren in Mission Beach wohne, jedoch aufgrund des Zyklons, seine Arbeit auf der Farm verloren habe. Durch den Zyklonen seien mehrere Häuser und Gebäude beschädigt worden, was automatisch dazu führte, dass Martin sich die Mieten nicht mehr leisten konnte und obdachlos wurde.  Dennoch nimmt er dies alles gelassen. Er hat ein richtig großes Zelt, welches nicht mal seines ist und ein motorisiertes Fahrrad. Er lebt von dem was Ihm der Besitzer des Campingplatzes gibt, was vllt. 20AU$ in der Woche entspricht. Er verdient lediglich an den Leuten mit, die auf den Campingplatz zum campen kommen, sofern jemand kommt. Wir an dem Abend auch die Einzigen. Bei Vollmond war der Strand und der Campingplatz schön und hell erleuchtet. Zum Strand musste man nur mal eben über die Straße laufen. Trotz Tageshöchsttemperaturen von 26 Grad Celsius, wurden es Nachts mal eben 10-12 Grad kühl. Im Zelt schlief ich mit Jogginghose, dicken Wollsocken, Fleecepullover  und noch einer normalen Decke auf einer Luftmatratze. Sehr angenehm dennoch und man konnte schlafen. Kann man es nach wie vor. Um 6 Uhr standen wir nach der frischen Nacht auf, um uns den Sonnenaufgang, an einem der schönsten Strände anzuschauen. Punkt 6:45 Uhr stieg die Sonne über dem Pazifik in die Höhe und wärmte uns ein wenig auf. Ein Anblick und ein Moment welcher unvergessen bleibt. Zurück im Zelt, liess ich mich schlafend von den Sonnenstrahlen langsam aufwärmen und aufwecken.  Wir nahmen Abschied von unserem neuen Freund Martin, wünschten Ihm alles Gute und viel Erfolg beim seinem eigenen Wiederaufbau.

Weiter ging es nach Cairns. Vorbei an der Walsh Pyramids, die Dennis eigentlich besteigen wollte, wir aber zeitlich schon etwas spät dran waren. Zum Glück: Denn ich war dann doch etwas faul auf die 922 Höhenmeter und 6,5km Länge, hoch zu rennen. In Cairns angekommen, hielten wir direkt bei einer Umzugsfirma um den aktuellen Personalbedarf abzuklären. Prompt kam der Leiter und interviewte mich.  Nach einem sehr angenehmen Gespräch stellte sich jedoch heraus, dass die Auftragslage momentan sehr schlecht ist und selbst die Angestellten momentan sehr wenig zu tun haben, leider. Ich hinterließ meine Nummer und man würde evtl. auf mich zurück kommen. Dennis machte sich einen Platz auf einem Tauchboot für eine Woche klar und dann ging es zum kurzen Sightseeing. Cairns liegt wie die ganzen anderen Orte auch, am Wasser und bietet jedem Besucher eine wunderschönen Anblick auf die Berge, die Natur und das Meer, sofern nicht gerade ebbe ist. Typisch australisch bot sich direkt am Wasser die „Lagoon“ an, welches im Grunde ein öffentliches Schwimmbad ist, welches nichts kostet und sogar Bademeister hat. Warum ein Pool wenn man direkt am Wasser ist? Nun, in Cairns bietet sich kein Strand an, durch den niedrigen Wasserpegel bzw. bei ebbe müsste man weit rein laufen und im Wasser tummeln sich so oder so Haie, Alligatoren oder giftige Quallen rum. Wettertechnisch ist Cairns aber eines der schönsten Orte, um dem kalten Winter zu entfliehen, was bei Temperaturen um die 28 Grad sehr schön sein kann. Von den Temperaturen im Sommer  ganz zu schweigen. 

Abends schlugen wir uns den Bauch mit Pizzen bei Pizza Hut für 13$ voll und anschließend saßen wir planlos im Auto. Dennis hatte noch das ganze Wochende frei und keinen richtigen Plan, was er mit der freien Zeit anstellen soll. Ich hatte so an sich auch keine Ahnung, was ich außer nach Jobs zu suchen, tun sollte. Eigentlich sah es schon danach aus, als würden sich unsere Wege trennen, dann entschlossen wir uns noch einen Trip nach Cape Tribulation zu unternehmen, jedoch die Nacht noch in Cairns zu verbringen.

Cape Tribulation

Am Morgen darauf machten wir uns früh auf den Weg nach Cape Tribulation. Eine Einkaufspause bei Coles, um unsere Vorräte für 2 weitere Tage aufzustocken,  130km Fahrt teilweise direkt am Wasser, eine Überfahrt mit Fähre und dann waren wir auch schon in Cape Tribulation. Kaum bewohnt und so wunderschön, die Regenwälder von North Queensland. Wir hielten bei PK´s Jungle Village, einem Hostel mit einzelnen 4 Zimmer-Hütten, Doppelbettzimmern und natürlich die Möglichkeit zu campen. 2 Nächte und 3 Tage, kein Handyempfang, zwischen Dschungel und Strand und Bergen. Ehrlich gesagt waren wir uns erst nicht wirklich bewusst, was wir tun sollten. Ausser 1-2 Wanderwegen, viel Wald bzw. Dschungel und einem schönen Strand, gab es nicht viel zu tun. Kaum einer blieb länger als eine Nacht, dennoch war es ganz anders, als die typischen anderen Orte, mit Touristen und Backpackern. Wir vertrieben uns die meiste Zeit damit, neue Leute kennen zu lernen. Familien, einige wenige Backpacker und Hitchhiker bzw. Anhalter. Eine Bar mit Restaurant gab es auch wo wir uns dann mit einer australischen jungen Familie unterhielten. An Tag 2 hatten wir uns vorgenommen, den Mt. Surrow zu erklimmen. 3,5km und 650 Höhenmeter. Dieser Versprach einen tollen Ausblick auf das Meer, den Strand und den Rest des Dschungels. Dies war zugleich mein erster Einsatz meiner Wanderstiefel, die ich seit Frankfurt mit mir rumschleppe, also seit 6 ½ Monaten.  Voller Wanderlust, liefen wir entlang der Straße zur Einmündung, wo ich eigentlich einen ordentlichen Wanderweg erwartet hatte. Stattdessen, gab es ein einfaches Infoschild und ein Trampelpfad, kreuz und quer durch den australischen Urwald. Definitiv nichts für Anfänger, ältere Menschen, Kinder oder solche die es noch sind und Mädchen. Über Stock und Stein, Baumstämmen, Lianen und anderen seltsamen Pflanzen des Urwaldes, erkämpften wir uns teilweise auch auf allen vieren die Spitze des Berges und genossen eine tolle Aussicht. Alles was wir uns mühsam erkämpft hatten, mussten wir natürlich am Ende wieder herunter laufen, was auch nicht sehr einfach war.  Unterwegs trafen wir auch einige mutige die mit einfachen Sportsneakers diesen Weg auf sich genommen hatten, darunter Paul und Mary. Diese hatten wir zufällig im Camp wieder getroffen und anschließend uns Abends mit denen bei viel Bier, Billiard und Kicker amüsiert. Beide hatten am nächsten Tag, genauso wie wir, vor, nach Cairns zurück zu fahren und so hatten wir schon den nächsten Abend verplant gehabt. 

Im Camp selbst hatten wir noch Sarah kennen gelernt. Sie kommt aus Schweden und kam in das Camp per Anhalterin und suchte eine Rückfahrmöglichkeit. In dem Fall waren wir es, die Sie mitgenommen hatten. Eine angenehme Reise mit einigen Zwischenstopps entlang der Route um die Sehenswürdigkeiten und Port Douglas zu bestaunen. 

Back in Cairns

Zurück in Cairns, hatte ich mich im Gilligans Hostel niedergelassen. Dieses erweckt mehr den Eindruck ein richtiges Hotel zu sein, als ein Hostel. Es ist ziemlich groß, bietet viel Platz, Entertainment, Wc und Dusche im Zimmer und ein Restaurant mit Club. Melinda, welche ich auf meinem Flug damals bereits kennen gelernt hatte, kam an dem Tag auch in Cairns und im Gilligans an und empfahl es mir auch direkt hier einzuchecken. Gemeinsam mit Ihr, Sarah, Dennis, Mary, Paul, Kristina und Bett (welche Freunde von Dennis waren) rockten wir die Nacht im Woolshed. Das Woolshed ist Restaurant, Bar und Club in einem. Es wurde gefeiert, getrunken, Facebooknamen getauscht, getanzt und gegessen. Eine Nacht mit Fun, coolen Leuten, guter Musik und wieder einer der Momente die unvergessen, teuer und naja sagen wir mal berauschend waren. 

Der Morgen danach fing mit aufstehen um 8 Uhr an, bei einem Pegel, bei dem Ich mein Auto gefühlt lieber noch 2 Tage stehen lassen würde. Packen, Wäsche waschen, Katerfrühstück und überlegen wie ich den Tag aus dem Hostel ausgecheckt verbringe, denn: Aufgrund der schlechten Jobaussichten, hatte ich am Tag der Abreise nach Cape Trib, einen Flug nach Melbourne gebucht. Nach Rücksprache mit Ollie aus Brisbane, könnte ich sofort in Melbourne für Fragile Removals anfangen zu arbeiten. Da ich noch nicht in Melbourne war und es bis Bali noch 4 Wochen hin sind, besuchte ich geschwind die Seite von Tigerairways und dann saß ich auch Dienstagfrüh, um 2 Uhr, im Flieger in das 20 Grad kältere Melbourne.

Fortsetzung folgt!

12 Juni 2011

Und weiter gehts...

Endlich fort  aus Brisbane – 1420km Done

Sooo, nachdem ich das Auto los war hatte ich mich ja auf die Suche nach einer Mitfahrgelegenheit bzw. einen Travelpartner, für die Ostküste nach Norden gemacht. Das Angebot war grundsätzlich nicht mehr so groß wie die Nachfrage und ich hatte auch schon etwas bammel gehabt, nicht wirklich vom Fleck zu kommen. Ich stieß auf einige Angebote bei Gumtree (das australische Pendant zu Ebay Kleinanzeigen oder Quoka) und hatte mich auch in Hostels umgeschaut und umgehört. Ich stieß auf eine Anzeige die etwas älter war und ankündigte erst in einer  Woche in Brisbane zu sein. Was genau meinen Vorstellungen entsprach. Per SMS kontaktierte ich Dennis, 18 Jahre alt, von der Oder. Wir vereinbarten uns zu treffen sobald er in Brisbane sei was dann auch passierte. Ein Plausch und Bierchen  am Brisbane river mit Ihm und seinen bisherigen Mitfahrern und Bekanntschaften , die parallel auch gen Norden aber nur bis Brisbane reisten, festigte mir dann letzten Endes auch den Platz auf dem Beifahrersitz seines Wagens, mit welchem wir auch momentan unterwegs sind. 

Nachmieter für mein altes Zimmer

Zuvor hatte ich im Haus in Coorparoo für die Fragile Crew, einen Nachmieter meines Zimmers zufällig ausfindig gemacht. Rebecca hatte ich bei meinem letzten 5 Tages Trip nach Sydney, im Hostel kennen gelernt. Sie und 2 andere Jungs, hatten mich bei meiner späten Ankunft im Sydney Coogee Beach Hostel zu einer Runde Goon mit Trinkspielchen eingeladen. Wochen später war Sie auch in Brisbane und wir trafen uns. Darauf folgte ein weiteres Treffen mit meinen housemates und schließlich kamen wir ins Gespräch dass ich ausziehe und mein Zimmer frei wird. Kaum war ich weg, zog Sie Abends ein. Alle Glücklich und nun gibt es auch weiblichen Zuwachs im Fragile Crew Haus. 

Abfahrt und nun in Airlie Beach

Montags ging es gemütlich los via Montville, Mapleton, Nambour, Sunshine Coast, Noosa und Gympie auf einen kostenlosen Rastplatz wo wir die erste Nacht verbrachten. Weiter ging es nach Rainbow Beach, wo wir für eine Nacht günstig auf einem Hostelparkplatz gecampt hatten um am nächsten Morgen eine Tagestour auf Fraser Island zu machen. Die Tour war spitze und es ist ein tolles Gefühl, mal mit 80 Sachen über einen Strand ne Stunde zu fahren. Weiter ging es Abends Richtung Maryborough, wo wir 50km nördlich erneut einen kostenlosen Rastplatz mit Campingmöglichkeit aufsuchten. Via Bundaberg  fuhren wir nach Agnes Water und Town of 1770, dem Ort an dem Captain Cook damals im Jahre 1770 das Land Australien entdeckte. Via Miriam Vale, Rockhampton, Marlborough, wo wir eine Nacht blieben, ging es direkt nach Airlie Beach wo wir nach wie vor sind. Das Wetter inkl. Temperaturen brachten uns nun dazu, uns in einem Hostel für 3 Nächte abzusetzen und für einen Trip auf die Whitsundays, auf besseres Wetter zu warten. Die aktuellen Vorhersagen, lassen auf Sonnenschein für unseren 1-Tages Trip hoffen, Gebucht haben wir ohnehin schon jetzt. Danach geht es morgen nach der Rückkehr weiter, mit unserer kostenlosen Campingtour.
Bisher sind wir knapp 1420km gefahren. 650km sind es noch bis Cairns, welche aber durch ein paar Abstecher zu Sehenswürdigkeiten und Stränden nochmal schnell mehr werden können.

Da das Internet recht schlecht ist gibt es diesmal keine Bilder… Einfach dran bleiben. Bald gibt’s neues.

Cheers :-)

17 Mai 2011

Autokauf - Autoverkauf

Nach meinem letzten Blogupdate hätte ich selbst nicht so schnell damit gerechnet, wieder einen Blogbeitrag zu schreiben. Aber ich denke das aktuelle Thema hierzu ist auf jeden Fall erwähnenswert. Da bei uns am 2.5 auch Feiertag war, hatte ich wieder etwas Zeit und Lust gefunden bei „Gumtree“ nach Autos zu schauen. Schließlich stieß ich auf ein Angebot, welches meinen Vorstellungen nahezu komplett entsprach. Das Angebot war erst 1 Stunde online und ich dann auch der erste Anrufer. 1800AU$ inkl. 5 Monate Rego (=Zulassung, im Wert von 350$) jedoch ohne Roadworthy Certificate welches bei einer Ummeldung von nötig ist. Ralph, ein Brasilianer der an der Bond University in einem Imbiss arbeitet, plant nach 2 Jahren Aufenthalt, mit seiner Freundin Andrea, nach Sao Paulo zurück zu kehren.
 
Wir hatten uns auf Donnerstag verabredet, doch ich konnte ehrlich gesagt nicht warten und vereinbarte  für den nächsten Abend einen Besichtigungstermin. Mit Taschenlampen ausgerüstet, begleitete mich Olli in den Süden zur Gold Coast nach Burleigh Heads, wo das Auto stand. Ralph begrüßte uns mit seiner Freundin und beide machten einen seriösen Eindruck. Sehr freundlich zeigte uns Ralph alles vom Motor bis zum Innenraum und dann machten wir eine Probefahrt bis zu einer Tankstelle, da es bereits dunkel war. Das Auto hatte regelmäßigen Service und wurde auch immer gut gepflegt. Der Lack könnte eine Politur vertragen und hier und da gab es einige Kratzer und Blessuren. Dennoch war es schön sauber und aufgeräumt. Die Vorderräder hatten runderneuertes Gummi eine Woche zuvor erhalten. Der Motor läuft sauber und ruhig. Letzter Ölwechsel war vor 5000km und es war dem Öl keine verschleiß anzusehen. Ordentliches Kühlmittel im Kühler und keine Anzeichen von Rost. Schnell war klar, das Auto muss mit und wir einigten uns auf 1700$ Kaufpreis, da es noch einiges Zubehör gab. Auf Papier haben wir den Kaufpreis fest gehalten, da ich der Versicherung nachher nachweisen muss, was ich für den Wagen hingelegt habe. Darauf basiert dann die Versicherungssumme. Umgerechnet 23AU$ wird diese kosten und ist im Grunde eine Haftpflichtversicherung die alle Schäden abdeckt. (Mit 500AU$ Selbstbehalt)

Ich benötige nun erst das Roadworthy Certificate (eine Art Hauptuntersuchung) welches bei einer Werkstatt für ca. 65$ durchgeführt wird. Anschließend muss ich zu Queensland Transport mit dem Wisch und einem weiteren Formular, das Fahrzeug auf mich anmelden und zum Schluss kann ich dann zur Versicherung. Grundsätzlich benötigt man keine Versicherung hier, da bei der Zulassung ein Teil der Gebühren in eine „Compulsory Third Party Insurance“ einfliesst. Das bedeutet dass das Auto einen Grundversicherungsschutz hat, welche aber nur Personenschäden abdeckt, jedoch nicht den eigenen. Hat man bspw. einen Unfall verursacht und der Schaden beläuft sich z.B. auf 20.000AU$, dann muss man für den kompletten Schaden aufkommen, nicht jedoch für die Personenschäden. Also absolut nicht zu empfehlen. Solange ich die Haftpflichtversicherung nicht habe, fahre ich lieber so gut wie gar nicht rum. 

Wie läuft das in Australien mit dem Autokauf ab?

Jeder Privatperson die ein Fahrzeug anbietet, muss dieses wenn es mit Zulassung verkauft werden soll auch mit einem Sicherheitszertifikat anbieten, da eine Ummeldung sonst nicht möglich ist. Ansonsten muss das Fahrzeug komplett abgemeldet verkauft werden. Dieses Zertifikat ist immer 2000km oder 2 Monate ab Erstellung an einem Wagen gültig und kann nur für einen Transfer genutzt werden.
Grundsätzlich regelt jeder Bundesstaat selbst, wie oft man ein Roadworthy Certificate (nachfolgend RWC) gemacht werden muss und was eine Rego kostet. Die Regeln sind bspw. in Western Australia sehr einfach. Dort benötigt man für ein Fahrzeug kein RWC und muss das Auto nur zulassen. Da ist es egal wie schlecht und kaputt das Auto ist. Anders wiederum hier in Queensland, hier benötigt jedes Fahrzeug was gekauft wird ob privat oder vom Händler ein RWC um es zugelassen zu bekommen und dann die Rego die man für 6 oder 12 Monate erwerben kann welches der Tüv-Plakette mit Ablaufdatum entspricht.

Mein Roadworthy welches ich erst nicht bekam

Gesagt getan. Ich telefonierte etwas herum und versuchte selbst bei einigen Mechanikern ein Termin und einen Preis für das Roadworthycertificate zu erhalten. Die Preise variierten, doch keiner war günstiger als 64,25$. In der letzten Werkstatt, machte man mich auf einen Riss in der Windschutzscheibe aufmerksam, welcher von außen mit einem Sticker überdeckt war. Damit wäre ich schon durchgefallen.  Einige Telefonate später fand ich einen günstigen Windschutzscheibenhändler der inkl. Vor-Ort Service 200$ fürs tauschen genommen hätte. Dennoch wollte ich erstmal den kompletten Check machen lassen um zu sehen. Über unsere Vermieterin fand ich einen mobile RWC Mechaniker der für 99$ vorbei kam und mir anschließend die Hiobsbotschaft überbrachte. Stoßdämpfer müssen getauscht werden, hintere Bremsen komplett auch, Achsmanschette gerissen und leichter Fettaustritt, Ölaustritt am Motorblock wo ich sonst auch nicht hingeschaut hätte. Er schätzte den Reparaturaufwand auf 2000-3000$ und empfiehl mir den Wagen einfach mit der Zulassung so zu fahren wie er ist. Kein Roadworthy also.

Den Brasilianer bekam ich sowieso nicht mehr an die Strippe. Belangen für den Verkauf hätte ich Ihn dennoch, aber ob ich mein Geld wiedergesehen hätte, ich bezweifle es stark. Nach erneuter Recherche fand ich heraus, dass er mir das Auto so hätte nicht verkaufen dürfen. Also mit Registrierung aber ohne Sicherheitszertifikat. Darauf stehen 500$ Strafe aus. Da er sicherlich schon das Land verlassen hatte, hatte ich mich kurzerhand dazu entschlossen den Wagen wieder zu verkaufen. Da ich ohne eine Ummeldung, es nicht auf mich hätte versichern können. Da wars mir dann auch zu riskant. 

Der Chinese

Ich hatte kurzerhand das Fahrzeug im Internet inseriert und habe vorgegeben den Wagen im Namen des Besitzers zu verkaufen. Ich selbst habe auch meine Identität verschleiert und mich als John ausgegeben. Ebenso hatte ich eine zweite Simkarte auf den Namen des Besitzers angemeldet um nicht irgendwelche dubiosen Anrufe nach dem Verkauf zu erhalten. Anfangs kam kaum Feedback, jedoch fand sich nach 2 Tagen ein Interessent, der hier in meinem Stadtteil Coorparoo arbeitete. Ich traf mich mit Ihm auf dem Parkplatz vor meiner Bank (Westpac). Kim, ein Chinese, mit etwas gebrochenem Englisch, war Anfang 20, dürr, blass, kindliches Gesicht mit ersten Barthaaren. Er setzte sich zu mir ins Auto, ich drehte eine Runde mit Ihm und zeigte Ihn den Wagen und den Motor. Danach bot ich Ihm an den Wagen selbst zu fahren. Er stieg ein und merkte nebenbei noch kurz an, Fahranfänger zu sein. Es ging in einer Verkehrsberuhigten Zone los, erste Kreuzung mit Stoppschild und ich merkte bereits dass der Junge schon Probleme hatten mit dem schalten. Er war schon zu sehr auf den Verkehr und die Kupplung konzentriert, als dass er noch vom 2 in den ersten schalten konnte und fuhr dann auch so an. Wir kamen an eine etwas stärkere befahrene Straße mit 2 Spuren und ich bat Ihn links abzubiegen. Runtergeschalten vom 3. Gang hatte er leider auch nicht und so versuchte er auch diesmal im 3. Anzufahren. Zum Glück ohne abzuwürgen, aber als ich Ihn bat runterzuschalten,  hatte er schlicht die Konzentration während dem abbiegen und Gas geben verloren und ist über beide Spuren auf die Gegenseite gefahren. Hektisch entschuldigte er sich, ich war auch kurz vor einem Herzinfarkt und schaltete für Ihn runter wobei er dann wieder links rüber auf unsere Seite fuhr. Sofort schickte ich Ihn wieder ins ruhigere Wohngebiet zurück zur Bank. Ca. 40 km/h hatte er in der Straße drauf und ich bat Ihn dann hinter einem stehen Fahrzeug am Fahrbahnrand zu parken. Er fuhr darauf zu ohne aber an Geschwindigkeit zu verlieren, geschweige denn zu bremsen oder runterzuschalten. Er bremste erst kurz vor dem Fahrzeug und ich zog einfach die Handbremse, was letzten Endes einen Aufprall mit dem Fahrzeug um Haaresbreite verhinderte. Reifen quietschten und mein Herz stand für einen Moment lang still. Der Chinese entschuldigte sich erneut und fragte im ernst ob etwas mit dem Bremsen nicht stimme. Jedenfalls war er dennoch an dem Wagen interessiert und er wollte mich am selben Abend darüber informieren ob er den Wagen nimmt oder nicht was er auch tat. Wir einigten uns auf einen Verkaufspreis von 1600$, wobei er mich erst am kommenden Montag treffen wollte, um den Wagen anschließend direkt auf sich ummelden zu können. Von einem Roadworthy hatte ich aber nie etwas erwähnt. Egal. Die Fahrt mit Ihm bleibt unvergessen, jedenfalls hab ich von Ihm am Montag nichts mehr gehört und Ihn auch nicht erreicht. 


4 Minuten und Cash

Der Wagen blieb inseriert und ich wollte den Wagen sowieso asap loswerden. Einige Interessenten klingelten durch und Paul war der nächste der sich den Wagen anschauen wollte. Tags darauf trafen wir uns an der Haltestelle. Paul schaute in den Motor, Kühler, nach dem Öl, drehte eine Runde mit dem Wagen und nahm mir den Wagen nach kurzer Verhandlung für 1350$ ab. Das ging innerhalb von 4 Minuten über die Bühne. Gegenüber Paul gab ich mich natürlich auch als John aus. John merkte schon dass ich kein Australier sei und ich behauptete ernsthaft ich sei Amerikaner. Jeder Australier kauft mir das locker ab. Ich setzte noch einen Zettel mit dem Verkauf des Fahrzeugs auf, wo ich „John Dalback, im Auftrag von Ralph Morato, den Wagen für 1350$ an Paul“ verkaufe. Geld und Schlüssel wechselten die Besitzer und Paul setzte mich noch bei der Bank ab. Weg war der Wagen und meine Probleme waren, auch wenn ich dafür bezahlt habe, gelöst.

So stehe ich nun ohne Wagen da, welcher mich eigentlich an die schönsten Flecken Australiens bringen sollte. Nun werde ich in 2 Wochen meine Reise ohne fortsetzen, hoch in den Norden wo es warm ist. Doch der Traum vom eigenen Wagen hier ist noch nicht aus. Es wird noch einen geben… abwarten. 





02 Mai 2011

Blogupdate April 2011


Ja liebe Leserinnen und Leser,

es ist mal wieder Zeit für ein Update meines Blogs. Viel passiert ist nicht, darum gibt es auch nicht ganz so viel zu berichten. Einige neue Bilder, Bekanntschaften, Änderungen im Job, ein 5-Tages Trip nach Sydney, neue Jobaussichten und die eine oder andere Feierei mit vielen Getränken. 



Über den März hinweg sind einige neue Mitbewohner eingezogen, mit welchen ich auch nun fest zusammen arbeite. Aktuell bin ich auch als Forman beschäftigt, was soviel wie Schichtführer bedeutet. Dabei fahre ich den Truck, mache die vertragliche Abwicklung für die Aufträge bis hin zur Bezahlung mit dem Kunden und trage die Verantwortung das alles schadenfrei und ordentlich verladen wird. Unseren Mitbewohnern, Craig und Mark, beide Engländer, erteile ich somit die Anweisungen was Sie zu tun haben und überlasse Ihnen das aufräumen des Trucks, am Ende eines harten Arbeitstages. Dies wird natürlich stündlich auch besser bezahlt: 18,50$ statt 15.50$ - die anderen bekommen generell 50 Cent weniger. Im Großen und Ganzen gibt es jetzt auch mehr Arbeit. Kürzlich hatten wir eine 52 Stunden Woche auf 6 Tage verteilt, wo doch schon einiges an Geld rein kam. Weiterhin gibt es auch die einen oder anderen Jobs wo wir die meiste Zeit nur fahren. An einem Tag hatten wir bspw. Einen 16,5 Stunden Tag wovon wir mehr als die Hälfte gefahren sind. Aber auch fürs fahren bezahlt zu werden, ist ganz angenehm, zumal der Truck auch die zugelassene Höchstgeschwindigkeit bei 110 auf Autobahnen auf Ebenen locker packt. (sogar 130) 



Der Trick mit der nächsten halben Stunde bzw. mit der Travel Time!

In unserem Job läuft alles auf Zeit. Bei unserer Ankunft beim Kunden läuft für uns bzw. für Ihn die Zeit und wir verdienen unser Geld und er zahlt. Die Kunden zahlen immer unterschiedliche Preise für die Arbeit die wir verrichten, abhängig vom Zeitpunkt der Angebotsanfrage. Immer zwischen 45 und 60AU$ pro halbe Stunde und dementsprechend berechnen wir das am Ende dem Kunden. Am Ende berechnen wir dem Kunden noch die Fahrtzeit, die wir zu unserem Depot bzw. nach Hause benötigen, selbstverständlich auch in halbstündlichen Blöcken. Dabei versuch ich in der Rolle des Forman immer zu unserem Vorteil den Vertrag abzuschließen, so dass wir Arbeitszeittechnisch 5min in die nächste halbe Stunde rein rutschen und selbst eine Fahrtzeit von eigentlichen 31min (laut Navi) als volle Stunde bezahlt wird. Um für die Arbeit, mit 5min in die nächste halbe Stunde rein zu kommen, räumen wir den Truck beim Kunden auf (generell) und lassen Ihn dafür bezahlen, schließlich kommen wir jedes Mal mit einem Einsatzbereiten und aufgeräumten Truck zum Kunden.


Da müssen alle Decken, Gurte, Materialien und Boxen ordentlich verladen sein. Auch wenn es manchmal unfair ist, und manchmal noch 10-15min bis zur nächsten halbe Stunde fehlen, passiert es mir aus Wut am Kunden, die auch mal scheiße unfreundlich sein können oder geizig, dass ich Ihnen einen weitere halbe Stunde berechne oder einfach eine etwas längere Fahrzeit. Denn nur die Zeit die der Kunde bezahlt, bekommen wir bezahlt. Anfahrt zum Kunden je nach Strecke, wird meist nicht bezahlt, darum schlagen wir diese am Ende nochmal raus. Nur bei Kunden, die wirklich freundlich sind, uns Essen und Trinken geben, absolut nicht hetzen, unsere Arbeit jede Minute schätzen, bei denen bin ich anständig.

 
Goodbye my lovely summer

Der Sommer geht nun langsam dem Ende zu und es ist spürbar kälter geworden. Selbst wenn die Tagestemperaturen nie wirklich bisher unter 20 Grad fallen, verabschiedet sich die Sonne auch bereits schon um 18:30 Uhr und taucht um 6 Uhr morgens wieder auf. Die Nächte sind kühl und das Haus an sich ist ja kaum isoliert. Unter meinem Teppich und hinter der Tapete sind auch nur Holzlatten, von Isolierung keine Spur. 

Eine Heizung sucht man in den meisten, ach eher in allen Häusern vergebens, eher wahrscheinlicher eine Klimaanlage. Ich als Backpacker bin Betttechnisch nur mit einem Leintuch, einem Sommerschlafsack und einer Picknickdecke ausgerüstet. Dennoch war es schon relativ kalt, welches mich doch etwas um meinen Schlaf gebracht hatte an manchen Tagen. Das Herbstwetter bringt auch viel Regen mit sich und so kommt es im Westen erneut zu Überschwemmungen. 

 
Trip to Sydney

Vom 7.4 bis zum 12. gönnte ich mir ein paar freie Tage um diese in Sydney zu verbringen und mich mit den Karlsruher Mädels, Dido, Melissa und Miri zu treffen. Da ich nicht wirklich scharf darauf war den 12-Stunden Bus, oder den genauso langen Zug nach Sydney zu nehmen, blieb mir für die 950km nur der Flieger übrig. Schwupps bei Tiger Airways den Hin- und Rückflug für 70 EUR gebucht und ne Woche drauf ging es Abends um 17 Uhr Zuhause los. Mit Bus und Bahn zum Flughafen welcher Luftlinie vllt. 15km entfernt, dauert eine Stunde. Wir selbst wohnen ja in der Einflugschneise zum BNE. Hier beginnt schon die Abzocke. Für die lediglich 2 Haltestellen ab dem letzten Stadtteil vor dem Flughafen via International zum Domestic Airport (Inlandsflüge), berechnet man dem Fahrgast sage und schreibe 15 AU$. Für eine Fahrtzeit von vllt. 10 Minuten. Öffentliche Alternativen gibt’s bis aufs Taxi oder ein zu einem Hotel zugehörigen Shuttle keines.
Sicherheitskontrolle und Boarding, alles ohne überhaupt mich auszuweisen.

Nach 1h 10min war ich dann auch schon in Sydney. Erneute Abzocke für die Bahn, welche 10min in die Stadtmitte braucht und ebenfalls 15AU$ kostet. Alternativen gibt es jedoch auch, wenn man sich genauestens vorher informiert hat: Per Bus mit Umstieg für weniger als 5AU$ oder Taxigemeinschaft. Der Flughafen ist keine 10km von der Stadtmitte entfernt. 

 
Da die Mädels sich einige Tage zuvor in einem etwas teureren Hostel ein Schnäppchen gesichert hatten und ich etwas spät Abends angekommen bin, habe ich mir für eine Nacht ein Bett im Surfside Backpackers am Coogee Beach gesichert, also wirklich direkt am Strand. Es war bereits 23 Uhr, die Rezeption geschlossen, dennoch wartete noch eine Mitarbeiterin mit dem Schlüssel auf mich und die daneben sitzenden Engländer luden mich auch glatt auf nen Karton „Goon“ ein. Mein eigentliches Vorhaben, mich schlafen zu legen fiel für weitere 5 Stunden flach. Eine lustige Nacht mit Trinkspielen bewies mir mal wieder wie gut die Pom´s ( Australian word: Pom = Product of mother England = Engländer) trinken können und wie schlecht es ist den Abend mit „Goon“ zu beginnen und zu beenden.
 
Der Morgen darauf, saß ich verkatert vor dem McDoof am Strand, mit heissen fettingen Chicken Nuggets und Chips (Fritten) zum Frühstück. Anschließend ging es mit dem Bus zum neuen Hostel, die Mädels treffen. Das Harbourside Elephant Backpackers Hostel, in einem der schönsten Teile Sydneys, kann durchaus mit günstigen Preisen, vielen Zimmern und einer top Lage punkten.

Dennoch war die Küche, wo sich Schaben und anderes Ungeziefer in den Schubladen tummelte alles andere als einladend. Genauso wenig war das Geschirr und die Töpfe und Pfannen nutzbar. Gemütlich gemacht hatten wir es uns in einem 8-Bett Zimmer, welches mit uns dann auch komplett belegt war. Mit Ausnahme von mir, war der Rest weiblich. 

4 Tage vergingen wie im Fluge. Einmal wurde mit Wein, Weib und Gesang.. äh Musik gefeiert, am nächsten Tag wiederum bei wunderschönem Spätsommerwetter im Botanic Garden einfach nur gechillt. Und am Tag vor meinem Rückflug unternahmen wir einen Ausflug in die Blue Mountains nach Katoomba, von wo man einen richtig tollen Ausblick genießen kann. Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen und unsere Wege trennten sich am Flughafen, wohin mich Dido, Miri und Melissa begleitet hatten.






Job

Viel bei der Arbeit hat sich ehrlich gesagt nicht getan. Ich arbeite nach wie vor bei Fragile Removals und schleppe Möbel von A nach B und manchmal C und lege dabei schon mittlerweile bis zu 600km an einem Tag zurück. Dennoch kommen jetzt mehr und mehr Aufträge rein, was uns natürlich freut, aber auch sehr kaputt macht. Teilweise kommen während der Arbeit  weitere Aufträge für den selben Tag rein. Last minute removals. So kommt es doch mal vor dass wir ca. 12-16 Stunden an einem Tag arbeiten. Gut, ehrlich gesagt ist an solchen Tagen auch viel Fahrtzeit mit drin, was ja auch Arbeit ist. Langsam reicht es mir dennoch auch und ich denke ich werde demnächst mal weiterziehen. Maximal 4 Wochen sind noch drin denk ich.



Gruppeninterview im Sofitel Brisbane

Ich hatte es bereits mal erwähnt und vor kurzem war es dann auch soweit. Nachdem ich mich auf mehrere Positionen beworben hatte, wurde ich für das Perisher Ski Resort in New South Wales, zu einem Gruppeninterview eingeladen. Diese Interviews wurden an mehreren Tagen, in verschiedenen Städten, für mehrere Positionen abgehalten. Neben Brisbane in Adelaide, Sydney und Jindabyne (dem HQ des Perisher Ski Office) und meinem womöglich zukünftigen Wohnort für die kommende Ski-Saison.
Nachdem ich jedenfalls im Hotel eintraf wurde ich herzlichst von dem Perisher HR Team begrüßt und bekam prompt einen Namensschildaufkleber auf die Vorder- und Rückseite geklebt. Ein Foto wurde von mir gemacht und ich selbst habe denen noch eine A4 Seite mit weiteren Infos über mich, mit Bewerbungsfoto, hinterlassen. 34 Bewerber waren zu Beginn dann anwesend und ein freundlicher Mitarbeiter erzählte ein wenig über das Ski Resort. Bei der Frage ob jemand vorher nicht wusste, dass man Ski fahren kann in Australien, blamierte ich mich alleine mit einem kurzen „Yes“. Alles nicht schlimm, die meisten Anwesenden waren sowieso Australier, ein Franzose, eine Koreanerin, eine Taiwanerin und eine Chinesin mit dürftigen und verbesserungsfähigen Englisch. 



Weiter ging es mit einigen Gruppenspielen, wobei wir in Gruppen aufgeteilt wurden und das NASA-Spiel, ein Planspiel, spielen sollten. Es war sehr interessant, wobei unsere Gruppe am schlechtesten in der Gesamtwertung abgeschnitten hat und wir somit am ehesten unsere  verunglückte Mondlandung überlebt hätten. Erneut wurden neue Gruppen gebildet und ein weiteres Gruppenspiel ausgetragen. Dabei wurden 4 unterschiedliche Mitarbeiter eines Resorts aus verschiedensten Abteilungen, Bereichen und Altersgruppen erwähnt, die bestimmte Fertigkeiten und Leistungen erbracht haben, jedoch auch teilweise negativ aufgefallen sind. Einer dieser 4 Mitarbeiter soll die Möglichkeit erhalten, das Partnerresort in Kanada bei einem Austausch zu vertreten und dort mitzuarbeiten. In den Gruppen sollte entschieden werden, wer diese Chance bekommen soll. 

 

Zum Abschluss bekam jeder die Gelegenheit sich kurz vorzustellen. In 1 Minute und 30 Sekunden durfte man sagen was man wollte. Entweder über sich, seiner Familie, warum Perisher? , woher man kommt, Hobbies oder sogar einen Witz erzählen. Im Prinzip die beste Chance zu zeigen was man hat und kann. Und wie es nun mal so im Leben ist, gab es den einen oder anderen der bei seiner Vorstellung nicht einmal 30 Sekunden füllen konnte, weil demjenigen die Ideen ausgingen oder er einfach selber nichts über sich weiß. Andere wiederum, haben einfach uninteressantes über sich selbst berichtet und zeigten kaum Motivation. Dinge wie: „Ich habe vor 2 Jahren meine Schule beendet, sitze seit dem Zuhause rum und weiß nichts mit mir anzufangen, da kommt mir das Perisher Ski Resort gerade gelegen.“ Von solchen Kandidaten gab es mehr als 3. Andere wiederum waren der englischen Sprache nicht wirklich mächtig. Darunter Asiaten aus Taiwan, eine Chinesin und ein Franzose. Schrecklich. 

Zum Ende hin wurden alle in 3 Gruppen verteilt, je nach beworbener Position. Ich hatte mich als Waiter/Foodserver, also Bedienung/Kellner beworben, weil man mich bei anderen Positionen abgelehnt hatte. Es gab ein Abschlussgespräch welches über den Verdienst, Unterkunft und die Vorzüge des Jobs informierte und noch offene Fragen beantwortete. Dennoch bin ich immer noch an der Position des Lift Operators interessiert und hatte auch prompt nachgehakt, ob ein Wechsel nach wie vor möglich wäre. Die Chance besteht auf jeden Fall, die Mitarbeiter hatten während des ganzen Interviews und den Spielen, sich Notizen über die einzelnen Personen gemacht und dementsprechend wird dem Kandidaten evtl. eine andere geeignetere oder gewünschte Position vorgeschlagen. Nun heißt es warten bis Mitte Mai, wobei ich euch natürlich wissen ob ich genommen werde oder nicht.



Was jetzt?

Ja solange sich nichts ändert arbeite ich noch voraussichtlich 3-4 Wochen für Fragile Removals. Als nächstes steht ein Autokauf an. Hierbei habe ich mir eine preisliche Grenze von 1500AU$ (knapp 1050 EUR) gesetzt. Sollte sich ein Allradler finden, würde ich noch was drauf legen. Von was leben muss ich ja leider auch, aber auf ewig hier bleiben hab ich nun och keenen Bock wa.
Ja dann, bis zum nächsten Update. Übrigens, ich freue mich sehr über Kommentare, welche mich dazu animieren mal wieder was zu schreiben. Ich sehe ja anhand der Besucherzahlen dass es ja doch einige Leser gibt. 

Vielen Dank fürs lesen und Bilder anglotzen, and a have good one.